The ‚I‘ in Fa(i)rphone
fsfe.org loves booth pics they say. well. we try to bring knowledge to the people….
Für so manchen mag Open Source Software oder besser Freie Open Source Software immer noch schmudelig klingen, für Menschen die mit offenen Augen durch die (IT-) Welt gehen ist es jedoch offensichtlich: Freie Software ist tonangebend in der gesamten IT.
Wir bei proserver1.at arbeiten seit mehr als 20 Jahren in verteilten Büros. Wir sind Home-Office Profis. Wobei eigentlich jede/r zuhause auch ein wirkliches Büro hat, also einen Raum der als Büro definiert und genutzt wird. Und nur dafür. Auch eine Erfahrung die Menschen mit temporärem Home-Office schnell gemacht haben: die Küche ist nur manchmal ein gemütlicher Ort zum Arbeiten.
Ich schreibe diesen Blog Beitrag am Kaffeetischerl, danach werde ich aber ins Büro (einen Stock tiefer) gehen, die Türe hinter mir schließen und Telefonate führen.
Zurück zum eigentlichen Thema „Home Office mit Freier Software“.
Telefonie und Voip, Voice over IP. Letzteres heisst nichts anderes, als dass wir keine herkömlichen Telefonleitungen haben sondern ausschließlich über die Internetleitungen telefonieren. Das hat sehr viele Vorteile. ZB dass wir unsere Telefonanlage nicht an jedem Standort haben und die Telefone auch im Home-Office betreiben können. Sie rufen also bei uns im Büro an, die Telefonanlage leitet den Anruf aber an ein Telefon im Home-Office weiter. Voila. Wir haben immer unsere vereinbarten Öffnungszeiten, wir haben immer unsere Durchwahlen und auch die 24/7 Hotline ist natürlich flexibel auf die Telefone der Mitarbeiter/innen geschaltet.
Wir verwenden als Telefonie-Server „freeswitch“, eine freie Software (siehe https://profon.at)
Next! Nextcloud.
Nextcloud ist ein zentraler Punkt in unserer verteilten Struktur. Wir haben damit von Überall Zugriff auf unsere Bürodaten. Auch vom Home-Office aus. Viele unserer Kunden die wir im letzten Jahr diesbezüglich beraten haben, schreiben uns jetzt, dass Nextcloud ihre Rettung ist.
Nextcloud ist aber mehr als nur Daten teilen. Integriert in Nextcloud sind Kalender die wir in der Gruppe und auch privat nutzen, die wir auf unsere Computer und Smartphones verteilen und über die wir Termine koordinieren. Das selbe gilt für die Adressbücher.
Wir haben ein „Abstimmungs-Tool“ mit dem wir ebenfalls Termine vereinbaren oder andere Abstimmungen durchführen (Nextcloud polls/Umfragen).
Wir haben Talk, eine Videokonferenz und Chatroom die sich mit Projekten und Dateien verknüpfen lässt und die für 2-3 Personen pro Konferenz eine ideale Lösung ist (manchmal will man sich auch sehen).
Und wir haben natürlich Collabora Office in Nextcloud integriert. Collabora Office ist eine vollständige Office Umgebung basierend auf Libre Office (das wir auch sonst verwenden) die ermöglicht, dass wir gemeinsam an Dokumenten arbeiten. Dh nicht nur zuerst du, dann ich. Es heisst wirklich gemeinsam und gleichtzeitg. Ohne die Installation einer zusätzlichen Software!
Welche Freie Software wird verwendet?
Nextcloud, Collabora Office/Libre Office
Wie soeben erwähnt, bietet Nextcloud mit Talk eine integrierte Video- und Chatlösung die sich auch mit Projekten und Dateien verknüpfen läßt.
Haben wir mehr Teilnehmer/innen greifen wir zur ebenfalls Freien Software Jitsi Meet.
Jitsi Meet ist ein Videokonferenz-Server der mit einer Teilnehmer/innen-Zahl bis 20 Personen pro Raum sehr gut zurecht kommt. Der Server kann offen betrieben werden (es gibt im Internet Listen offener Jitisi Server) oder aber über Passwörter gesichert werden.
Für die Teilnahme an Konferenzen oder Webinaren wird nur ein Brower benötigt. Sie erhalten eine Einladung zum Raum, fertig.
Zu guter Letzt haben wir als Sysadmins und IT-Dienstleister auch noch gehobene Ansprüche was Vertraulichkeit und Datenschutz anbelangt.
Wir würden daher niemals sensible Daten unverschlüsselt im Internet übertragen oder speichern (das machen wir auch nicht in der Nextcloud, dafür haben wir eigene verschlüsselte Plattformen).
Was also nutzen, wenn man sich von Sysadmin zu Sysadmin einmal ein Passwort schicken muss?
Signal? Ja das nutzen wir auch. ZB für unser Monitoring weil wir hier bewußt einen externen Dienst wollen.
Aber natürlich haben wir auch hier eine eigene Freie Software Lösung: Matrix (und Riot)!
Matrix ist ein Chat-Server der echte End to End Verschlüsselung bietet. Auch in Gruppen.
Dieses Feature bietet sonst nur Signal.
Wir wollen hier nicht auf Zoom, Telegram, Whatsapp oder Skype usw eingehen. Wenn Sie wirklich wissen wollen warum die alle -> keine <- wirkliche Alternative darstellen, das Internet ist voll von (wahren) Horrormeldungen zu deren Sicherheit und Verschlüsselungstechnologien. Man muss sich nur dafür interessieren wollen.
Soweit glaube ich, sind wir mit unserer Software-Ausstattung schon einem perfekten Home-Office sehr nahe gekommen.
Alle diese Tools können Sie selbst betreiben, betreiben lassen (von uns und anderen) oder auf öffentlich zugänglichen Servern nutzen.
Fast immer geht die Nutzung von Freier Software auch mit einem ordentlichen Verständnis von Datenschutz und Privatsphäre einher, denn eines sollte mittlerweile jeder/m klar sein: es gibt nichts gratis im Internet.
Letzter Tip: für alle vorgestellten Tools gibt es auch Apps am Smartphone.
Liebe Grüße aus dem Almtal, bei Fragen zum Thema „zu Hause arbeiten“ stehen wir natürlich jederzeit zur Verfügung. Ist unser Business!
Peter Vratny
proserver1.at bietet schon seit langem Nextcloud Rundum-Pakete an (https://nextcloud-hosting.at).
Aus gegebenem Anlaß haben wir bei allen (auch den kleinsten Produkten) die Applikation TALK installiert.
Es steht Ihnen damit ab sofort ein privater DSGVO konformer Videochat und Videoconferencing für kleine Gruppen bis 4 Personen zur Verfügung.
Sollten Sie Fragen haben oder größere Konferenzen abhalten wollen bzw. müssen kontaktieren Sie uns.
epicenter.works ist aus dem Arbeitskreis Vorratsdaten Österreich (AKVorrat) hervorgegangen, welcher seit 2010 in Österreich aktiv ist. 2014 hat der AKVorrat nach jahrelangem Widerstand die Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung erwirkt. Die Klage vor den Höchstgerichten in Europa (EuGH) und Österreich (VfGH) hat zur Aufhebung dieser Form von anlassloser Massenüberwachung geführt.
Seitdem tritt die Organisation mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen überbordende Überwachung und für das Grundrecht auf Privatsphäre ein.
Internet und digitale Daten sind nicht greifbar und werden oft nicht als reale Bedrohung wahrgenommen. Sie besitzen weder Körper noch Materie und genau wie Angst vor Geistern wird es sie von vielen als irrational und nicht relevant erachtet. Etwas ohne Materie, nicht sicht- oder fühlbares scheint eigentlich keinen Einfluss auf den Menschen haben. Internet, Tracking, Daten, usw. sind allerdings keine Geister. Es sind Programme, Statistiken und Fakten, die zwar in digitaler Form existieren, aber trotzdem real sind und unser Leben beeinflussen.
Der AKVorrat bzw. epicenter.works will keine Angst vor Geistern schüren, wir informieren, zeigen konkrete Gefahren und Einschnitte in die Rechte der Bevölkerung auf, welche nicht gleich sichtbar sind.
Das Cultural Broadcasting Archive CBA ist als Audiodatenbank vorwiegend österreichischer freier Radios eine zentrales Distributionswerkzeug zivilgesellschaftlicher Medienproduktion. Die offen zugängliche Austausch- und Kommunikationsplattform unterstützt die wechselseitige Übernahme von Radiosendungen sowie die Publikation von und Bezugnahme auf Inhalte außerhalb der jeweiligen Reichweite der lokalen Sender. Mehr als 35.000 Sendungsübernahmen von Stationen aus ganz Europa sind alleine seit 2004 dokumentiert.
Durch die langfristige, kollaborative Archivierung der medialen Produktionen von 14 Radiostationen aus unterschiedlichsten Regionen Österreichs hat sich zudem ein kontinuierlich wachsendes Pool alternativer Medienberichterstattung herausgebildet, das neben dem privaten Gebrauch insbesondere für Recherchezwecke offen steht. Auf diese Weise bildet das CBA das gesellschaftliche, politische und kulturelle Geschehen einzelner Regionen ab und hat sich so in den letzten 20 Jahren zu einem bedeutenden Zeitdokument mit starkem Lokalbezug entwickelt.
Mittlerweile stehen über 90.000 Audiobeiträge aus einem breiten Themenspektrum zum Download zur Verfügung: Von Programmen ethnischer Minderheiten über Frauen-, Medien- und Migrationspolitik, Globalisierungskritik bis hin zu Kunst, Literatur, autonomer Kulturarbeit oder Philosophie. Die Plattform hilft versteckte, medial kaum wahrgenommene Inhalte, Ereignisse und Diskurse einer größeren Öffentlichkeit zuzuführen und erlaubt darüber hinaus die einfache Vernetzung und Kommunikation von ProduzentInnen und HörerInnen.
Besonders unter dem Gesichtspunkt der größtmöglichen Offenheit wird die Plattform ständig weiterentwickelt und der Praxis sowie den Bedürfnissen der freien RadiomacherInnen angepasst.